Alles anzeigenDass eine Prepaidkarte eher ein Verlust- als ein Gewinngeschäft ist, kann ich bestätigen. Das ist genau das, was ich in meinem Job seitens der Betreiber bereits mehrmals zu hören bekommen habe.
Das liegt daran, dass im Vergleich nur wenige Kunden wirklich dauerhaft immer wieder aufladen, Optionen buchen und Co. Die Mehrheit nutzt ihre Sim eher unregelmäßig, lädt nur sporadisch auf und nutzt entsprechend auch nur ab und an Pakete. Da ist das Aufrechterhalten der Aktivität im Netz oft teuer als diese Kunden einbringen. Hinzukommt, dass die Mehrheit ihre nicht mehr benötigten Simkarten nicht kündigt, sondern "auslaufen lässt". Da das je nach Anbieter bis zu 24 Monate oder länger dauert und die Sim solange aktiv bleibt ohne das was reinkommt, ist das oft in Summe über alle Prepaidkunden hinweg ein Minusgeschäft.
Es wird halt trotzdem angeboten, weil Prepaid gern das Einlasstor zum Vertrag ist und die Chance, dass sich ein zufriedener Prepaidkunde irgendwann für einen Vertrag entscheidet, recht hoch ist.
"Geld verdient" wird aber nur mit Postpaid. Dort gibt es zwar auch Prozentsatz X, der seine Rechnungen nicht bezahlt, aber das kann der Anbieter durch die Bonität im Vorfeld recht gut steuern und prognostizieren. Der dadurch tatsächliche Verlust (über den bereits einkalkulierten hinaus) ist in der Regel nur sehr gering. Meist wieder hier sogar eher mit mehr Verlust kalkuliert als am Ende tatsächlich eintritt. Zudem kann der Verlust auch gesteuert werden, indem die Sim "zu sofort" deaktiviert wird. Hier muss dann also nichts aktiv gehalten werden wie bei Prepaid, weil klar ist, dass das Kundenverhältnis beendet ist. Mit Glück treibt ein Inkasso die Forderungen sogar noch ein...
Jetzt kann man fragen, warum man bei Prepaid nicht auch eine strenge Boni macht... Aber das lässt sich erklären, indem man das Schuldverhältnis beachtet. Bei Prepaid ist das kein Dauerschuldverhältnis wie bei Postpaid. Rechtlich kann hier also gar nicht so streng geprüft werden, da ja bei klassischem Prepaid kein wirkliches Dauerschuldverhältnis eintritt. Immerhin bezahlt der Kunde hier ja vorab das, was er auflädt. Sowas hebelt man auch nicht durch "wiederkehrende Prepaidtarife" aus, da sich diese ja nur bei ausreichend Guthaben verlängern. Dieses "Aufladen vom Bankkonto" spiel da zwar mit rein, aber wirkt sich nicht direkt darauf aus.
Ihr seht, alles sehr komplex
Und ich entschuldige mich schon mal für Vereinfachungen/Verallgemeinerungen, die ich hier getroffen habe, damit der Roman nicht noch länger wird
Hier spielt halt echt viel mit rein.
Aber Prepaid ist dennoch nichts, was den Anbietern wirklich Gewinn bringt. Das ist eher ein kalkulierter Verlust, der in einer Mischkalkulation aus Post- und Prepaid sowie dazugehörigen Einnahmen hingenommen wird, weil er sich dennoch irgendwie/irgendwann positiv aufs Gesamtergebnis auswirkt. Und wenns nur die Kennzahl "Wir haben insgesamt so und so viel Kunden" ist, mit der man prahlen kann.
Also hier im Bericht steht genau welcher Umsatz bei Vodafone Vertrag und Prepaid(CallYa) erzielt wird. Jetzt ist natürlich die Frage wie hoch die Gerätesubventionen sind bei den Vertragskunden. Die Differenz wäre sehr interessant zu wissen. Dann könnte man beurteilen welcher Kunde mehr bringt.
Mobilfunk-Markt: Vodafone macht den meisten Umsatz pro Kunde